DIE INSEL


Josella Simone Playton


Es geschah völlig unerwartet. Jemand lief von links in das Bild, überquerte die Landebahn, und verließ den Bildschirm rechts wieder, gerade als Ralf die Maschine in die Waagerechte rotierte und Sekunden später aufsetzte - so, wie er es schon oft getan hatte. Noch während der Gates Learjet ausrollte, betätigte Ralf die Tasten, um sich den nötigen Rundumblick zu verschaffen: Z, H, N, B, V, F, R, und T. Nichts. Die stark vereinfachte Landschaft rund um den Oakland Airport sah so aus wie immer. Und auch die Reaktionen des Flugzeuges in den letzten Minuten ließen nicht auf Anomalien schließen, etwa, daß der Rechner dabei war abzustürzen.

Außerdem sah das Abstürzen des Rechners anders aus. Ralf kannte auf der Scenery-Disk, die den Osten der USA von Philadelphia bis Key West umfaßt, zwei Stellen in der simulierten Landschaft, die fehlerhaft waren; dort schrieb der Flugsimulator bunte Dreiecke ins Bild - und das war's dann. Das eine war die Whitewater Bay im Süden Floridas und das andere bei Beaufort, am südlichen Ende von South Carolina. An beiden Stellen mußte man damit rechnen, den Rechner durch einen Reset wieder auf den Boden der Wirklichkeit zurückholen zu müssen.

Die Whitewater Bay war sogar die einzige Möglichkeit, eine resetfeste Ramdisk ohne Ausschalten des Rechners verschwinden zu lassen, deshalb flog Ralf sie auch schon mal an, wenn er mit anderen Arbeiten beschäftigt war.

Aber die Original-Landschaft, die mit der Flugsimulator-Diskette selbst mitgeliefert worden war, war relativ frei von solchen Fehlern. Gewiß, es gab einige Berge, in deren Nähe der Boden plötzlich dieselbe Farbe wie der Himmel annahm, und es gab echte Schlamperei, wie Flugplätze, die beim Näherkommen verschwanden, und andere, wo die Mittellinie auf der Landebahn und die Landebahn selbst einen Winkel von 120 Grad bildeten. Solche Dinge waren bei umfangreichen Softwaresystemen wohl zu erwarten.

Aber nie hatte Ralf es erlebt, daß Personen in der Landschaft herumliefen. Es wäre auch zu seltsam, wenn die statistische Natur von Fehlern im Flugsimulator solche Erscheinungen erzeugte.

Aber er hatte nicht geträumt. Er war ganz sicher: Jemand, ein simulierter Jemand, war vor dem landenden Jet über die Landebahn gelaufen. Zu weit weg, um Einzelheiten sehen zu können, aber nahe genug dran, um die typischen Bewegungen eines laufenden Menschen und seine ungefähre Gestalt klar erkennen zu können.

Ralf hatte die Angewohnheit, den Flugsimlator in die Ramdisk zu kopieren und noch einige Runden zu fliegen, bevor er nach getaner Arbeit seinen Rechner abschaltete. Zur Erholung, gewissermaßen. Die Zeiten, wo es seine ganze Konzentration kostete, den Jet sauber zu landen, waren vorbei. Inzwischen bekam er das Ding sauber runter, sogar bei Nebel und nachts, mit ILS-Führung. Häufig flog er nebenher, wenn es irgendetwas im Fernsehen gab, was seine Aufmerksamkeit nur teilweise beanspruchte. In vielen hundert Flugstunden war er ein routinierter Pilot geworden, und nur zeitliche und finanzielle Erwägungen hielten ihn davon ab, einen richtigen Pilotenschein zu machen.

Er war jedenfalls mit dem Simulator und den simulierten Landschaften höchst vertraut. Und er wußte eins: in diesem Flugsimulator laufen keine Leute in der Landschaft herum. Wo hätte denn die Rechenleistung herkommen sollen, um auch noch solches zu simulieren?

So, wie die Dinge lagen, gab es zwei Möglichkeiten: Entweder, er war etwas eingenickt und hatte geträumt - nicht unwahrscheinlich, denn er war zu dieser späten Stunde tatsächlich müde - oder der Rechner oder das geladene Programm war auf eine interessante Weise beschädigt. Dann allerdings bestand die Möglichkeit, daß er das Ereignis nur reproduzieren konnte, wenn er das Programm nicht neu startete sondern gleich wieder weiterflog.

Ralf ignorierte die Müdigkeit und schob das 'Throttle' ganz nach vorne. Außerdem stellte er das Triebwerksgeräusch ab, damit seine Frau nicht merkte, daß er noch eine Runde einlegte. Nach wenigen Sekunden hob er wieder ab, ohne sich die Mühe zu machen, dabei die Landebahn zu verwenden. Das hätte eine 180-Grad-Drehung gekostet.

Einige Minute später überflog er den Flugplatz mit 600 Knoten in Ost-West-Richtung in dreißig Fuß Höhe und sah sich dabei die gesamte Umgebung und den Flugplatz genau an. Alles sah so aus wie immer. Er mußte geträumt haben. Also entschloß er sich, bis Downtown San Franzisco zu fliegen und dann mit einem ordnungsgemäßen 'Approach' wieder auf Oakland International zu landen. Man hat ja so seinen Stolz und schaltet den Rechner nicht einfach mit einem laufenden Flugsimulator ab, auch wenn so etwas keinen Schaden bewirkt.

Eine Minute später, als Ralf begann, 2000 Fuß über den wenigen Wolkenkratzern, die die Programmierer des Simulators der Stadt genehmigt hatten, die Maschine hochzuziehen, und gleichzeitig das Throttle zurücknahm, zuckte er wieder zusammen: Zwischen den Häusern bewegte sich etwas. Wegen der größeren Höhe und der Bildschirmauflösung bestand das Etwas nur aus ein oder zwei Pixeln. Aber er wußte: das gehört da nicht hin. Schon gar nicht etwas, das sich bewegt.

Ralf legte die Landeklappen auf vierzig Grad, was eine wirkliche Maschine bei dem Tempo wahrscheinlich zerpflückt hätte. Dann riß er sie in eine scharfen Kurve und flog die Gruppe der Hochhäuser jetzt aus Westen an, mit rasch abnehmender Geschwindigkeit.

Er spürte, wie seine Nackenhaare sich aufstellten, und ihm fröstelte: Der Punkt war noch da, und er bewegte sich. Ralf kam rasch näher, zwang die Maschine in Bodennähe, hielt genau auf den Punkt zu und setzte mit knapp 200 Knoten auf.

Bevor er so nahe heran war, daß der Punkt Konturen annahm, verschwand dieser hinter einem der Hochhäuser.

In einem Flugsimulator kann man nicht aussteigen und in der Landschaft herumrennen. Deshalb fuhr Ralf hinterher. Dabei rammte er das Hochhaus an einer Kante, und die bekannte schwarze Tafel teilte ihm mit: 'Building Crash'. Er mußte am Flugplatz neu anfangen.

Er tat es aber nicht, sondern entschloß sich, detailiiertere Experimente auf später zu verschieben. Vielleicht war er ja auch dabei, verückt zu werden? Oder einfach zu übermüdet?

Er fuhr den Rechner runter und ging ins Bett, ohne seiner Frau auch nur ein Wort zu erzählen. Fast eine Woche lang rührte er den Flugsimulator nicht an. Dann aber war er sicher, daß es nicht an ihm lag, denn sonst hätten auch andere Programme, mit denen er arbeitete, sich pathologisch verhalten müssen.


Es war dann an einem Sonntag abend nach einem angenehm verbrachten Wochenende: kein Streit, eine Wanderung, ausgeschlafen und ausgeglichen. Ralf nahm an, daß er unter diesen Umständen wohl kaum Wachträume haben würde. Außerdem äußerte seine Frau seit langem mal wieder den Wunsch, eine Flugstunde zu nehmen.

Nun, wenn es objektiv seltsame Erscheinungen gab, dann hätte er Zeugen - ihm wäre wohler, wenn noch andere Augen als die seinen diese sonderbaren Dinge sähen, an die er schon gar nicht mehr glaubte. Dann wüßte er definitiv, daß er noch bei klarem Verstande war.

Der Flugunterricht verlief wie erwartet. Seine Frau war am Fliegen viel weniger interessiert und spielte deshalb auch viel seltener mit dem Simulator. Sie hatte immer noch Schwierigkeiten, geradeaus zu fliegen, sogar mit der Cessna.

Trotzdem bestand sie immer darauf, den Jet zu nehmen. Und als sie die erste Landung in die Bucht von San Franzisko gesetzt hatte - mit einem Anflugwinkel, der ihr auch auf einer ausgebauten Landebahn keine echte Überlebenschance gelassen hatte - verlor sie die Lust.

Immerhin waren ihre Flugkünste schon besser als noch vor einigen Monaten, wo sie es fertiggebracht hatte, noch vor dem Anlassen der Turbinen das Fahrgestell einzuziehen und damit sofortigen Totalschaden zu bewirken, ohne das Flugzeug den Gefahren echten Flugbetriebes auszusetzen. Sie nahm es achselzuckend zur Kenntnis, als Ralf den Wunsch äußerte, noch einige Runden alleine drehen zu wollen.

Ralf wiederholte alle Flugmanöver, bei denen er vor einer Woche die seltsame Erscheinung gesehen hatte. Er fand nichts. Nach zwanzig Minuten verlor er die Lust an der Westküste und startete den Simulator noch einmal mit der Landschaft der Ostküste der USA. Zu Anfang plazierte er den Jet auf dem Airport von Washington. Auch diese Gegend sah so aus wie sie ausehen sollte. Gleich nach dem Start fegte er dicht über den Dächern des Pentagons, des Weißen Hauses und des Kapitols dahin und drehte dann nach Süden ab. Nichts sah ungewöhnlich aus.

Er stellte den Autopiloten auf Kurs 200, Flughöhe 32000 Fuß. Dann folgte er seiner Frau zum Abendessen, zufrieden mit sich und der Welt.

Als er von dort nach etwa einer halben Stunde zurückkehrte, hatte er eigentlich nicht die Absicht, wieder mit dem Flugsimulator zu spielen. Als er jedoch auf den Bildschirm sah, merkte er, daß etwas Ungewöhnliches passiert sein mußte: Unter dem blauen Himmel war ein weißes Nichts! Offenbar hatte der Simulator von sich aus die Wolkenoption angeschaltet.

Das hatte es noch nie gegeben.

Interessant, dachte er sich, und setzt sich vor den Computer. Flughöhe, Kurs, Zeit, alles war so, wie es sein sollte. Er führte den Mauszeiger zur Menüleiste nach oben, um die Wolken wieder auszuklicken.

Die Menüleiste reagierte nicht. Schon wieder ein Programmabsturz? Er kam an nichts heran, das über die Menüleiste zu erreichen ist: Wetteroptionen, Autopilot, Jahreszeiten, Einstellung der Zuverläßigkeitsparameter, Wind und Turbolenzen, Multiplayermode. Er stellte aber fest, daß er den Autopiloten nach wie vor von der Tastatur aus ab- und wieder anschalten konnte, und der Jet flog wie immer.

Er schaltete den Autopiloten aus und ging in den steilen Gleitflug. Dann starrte er verblüfft den Bildschirm an: Die Wolkenobergrenze, auf die er jetzt zustürzte, hatte Struktur!

Die Programmierer des Flugsimulators hatten es sich einfach gemacht, so daß die Obergrenze der Wolken sich normalerweise als konturlose, weiße Fläche zeigte. Jetzt aber sah Ralf quellende Wolkentürme, einen wogenden Wolkenhorizont, ziehende Fladen von Wolkenfetzen, Schluchten und Abgründe - so, wie richtige Wolken vom Flugzeug eben aussehen.

In 22000 Fuß Höhe tauchte er in einen Wolkenturm ein, verließ ihn wieder. Das wiederholte sich noch einige Male, bis er endlich drin war. Und auch jetzt schien der Nebel ihm ungleichmäßig und bewegt. Außerdem hatte er den Eindruck, daß das Triebwerksgeräusch einige Male schwankte.

In 7000 Fuß Höhe verließ er die Wolken wieder. Gebannt starrte er auf den Bildschirm: Die Wolken sahen von unten völlig realistisch aus. Helleres Grau wechselte sich mit dunkleren Walzen ab, vor ihm am Horizont hingen Regenschleier, das Meer unter ihm war grau und bewegte sich offenbar in richtigen Wellen, die er um so deutlicher erkennen konnte, je tiefer er kam. Was war aus dem monotonen Dunkelblau geworden, mit dem der Flugsimulator normalerweise das Meer andeutete!

Er überlegte sich, ob er seine Frau rufen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Nur jemand, der vom Fach war wie er selbst, wußte, wie schwer ein so realistischer Simulator zu programmieren wäre; und daß der Flugsimulator sich selbst so veränderte, war völlig unmöglich. Er mußte es alleine durchstehen und rauskriegen, was los war. Es mußte einfach mit rechten Dingen zugehen. Er dachte aber auch kurz daran, daß die leichte Erreichbarkeit des Netzschalters am Rechner ihn jetzt sehr beruhigte.

Er flog längere Zeit in dreitausend Fuß über dem Meeresspiegel und sah sich gründlich um. Das Bild war so realistisch, wie man es bei der Bildschirmauflösung erwarten konnte, aber er hatte den Eindruck, daß weit mehr als die 16 Farben, die der Computer höchstens verwenden konnte, gleichzeitig zu sehen waren. Nun, das war nicht weiter aufregend, da der Rechner ganze 512 verschiedene Farben zuließ, nur nicht eben gleichzeitig auf derselben Bildschirmzeile. Aber genausogut wußte er auch, daß er solche Programmiertricks bei dem Simulator nie beobachtet hatte.

Immer noch sperrte sich die die Menüleiste. Er konnte das Flugzeug fliegen, mehr aber auch nicht. Er machte allerhand Experimente, um eine eventuelle Veränderung der Flugeigenschaften herauszukriegen. Und er fand auch etwas: Die Flugeigenschaften waren realistischer geworden. So hatten die Programmierer des Flugsimulators einen Fehler gemacht: Ein Flugzeug, das langsam geradeausfliegt, hat seine Nase höher als eines, das schnell fliegt. Es braucht ja einen größeren Anstellwinkel, um sich bei geringerer Geschwindigkeit in der Luft zu halten.

Diesen Effekt konnte er jetzt deutlich feststellen. Und er wußte, daß der Simulator diesen Effekt nicht simuliert hatte - er war einfach vergessen worden. Beim Blick nach vorne hatte man sich immer darauf verlassen können, daß die Bildmitte in die augenblickliche Flugrichtung zeigte. Längsachse des Flugzeuges und Flugrichtung waren immer parallel. Deshalb berührte auch bei jeder Landung das Bugrad zuerst den Boden, was man bei einem echten Flugzeug besser vermeiden sollte.

Jetzt aber stimmten die physikalischen Verhältnisse und er mußte sich erst daran gewöhnen, was ihm allerdings nicht schwerfiel. Er fand immer noch genug Muße, sich das Meer genau anzusehen.

Das Wetter schien schlechter zu werden. Da unten lagen Nebelbänke, und Regenschauer rückten näher. Er sah sich in alle Richtungen um, aber es war überall das gleiche. Und als er einen Schauer für einige Sekunden am Rande streifte, änderte sich das Triebwerksgeräusch vorübergehend, und er glaubte sogar, aufschlagende Regentropfen zu hören.

Er behielt den Südkurs bei. Schade, daß das 'Position'-Menü nicht erreichbar war - so konnte er nur sehr indirekt erschließen, wo er war. Und Wetter und Sicht verschlechterten sich zusehends. Sollte er über die Wolken gehen? In Wirklichkeit wäre das wohl anzuraten, aber dies war ja nur ein Flugsimulation.

Dann endlich geschah etwas Interessantes: Am Südhorizont verdichteten sich Nebel und Wolken. Sie schienen sich an einer bergigen Insel aufzustauen. Ralf kam mit 600 Knoten rasch näher. Er zog das Throttle vollständig zurück. Wenn es da etwas zu sehen gab, dann wollte er das mit gemütlichen 120 Knoten tun.

Als er 200 Knoten unterschritt, stellte er die Landeklappen auf 20 Grad und schob das Throttle wieder auf etwa 62 Prozent der vollen Triebwerksleistung. Nach einer halben Minute hatte sich die Geschwindigkeit auf 120 Knoten stabilisiert.

Die Insel - jedenfalls nahm er an, daß es sich um eine solche handelte - war beträchtlich nähergerückt. Zwischen Wolken- und Nebellücken sah er Berggrate und Waldhänge. Dann glaubte er jedoch, dichten Dschungel zu erkennen. Der Anblick erweckte Erinnerungen an Stevensons Schatzinsel - und andere, ähnliche Assoziationen.

Kurz bevor er den felsigen Strand überflog, stellte er fest, daß er Höhe gewinnen mußte, weil nicht genau herauszufinden war, wie hoch die teilweise in Wolken versteckten Berge sein mochten. Er gab wieder Vollgas und zog die Nase des Learjets nach oben. Er bewegte sich gerade auf eine Berglücke zu. Dann kam der Sattel zwischen den Bergen in Sicht, und er merkte, daß er eine weise Entscheidung getan hatte: er mußte auf mindestens 4000 Fuß hinauf.

Es wurde knapp. In vielleicht 100 Fuß, also 30 Metern, überflog er dampfenden Dschungel. Baumriesen, mit Lianen behangen, undurchdringliches Dickicht nur wenig tiefer. Was wohl passierte, wenn er jetzt einen Absturz verursachte?

Er folgte jetzt einem Tal, dessen Boden noch immer anstieg. Er vergrößerte die Klappenstellung auf dreißig Grad. Umkehren war nicht mehr möglich. Er hatte elementare fliegerische Regeln außer acht gelassen: In ein Tal fliegt man so ein, daß man immer noch eine Wende machen kann. Und über Pässen hält man respektvolle Mindesthöhen!

Der Höhenmesser zeigte 5000 Fuß, und er hatte sich erst einige 100 Fuß über dem Talboden erarbeitet. Der Dschungel war immer noch unwegsam dicht, aber vor ihm schien sich ein weniger bewachsenes Talstück aus dem Dunst zu schälen. Tatsächlich überflog er wenig später eine große Lichtung, offenbar durch einen Erdrutsch in jüngster Vergangenheit entstanden. Erst in vielleicht zwei Kilometern Entfernung schien der Dschungel sich fortzusetzen.

Gras und niedriges Gebüsch huschten unter dem Flugzeug vorbei, enge, steinige Bachläufe und offene Flächen mit Geröll. Und da - Ralf zuckte zusammen - stand jemand, gerade in Flugrichtung, vielleicht 100 Meter vor dem Dschungelrand. Die Gestalt schien zum näherkommenden Flugzeug hinaufzublicken. Ralf drückte die Maus nach vorne, um die Gestalt in geringer Höhe überfliegen zu können, bevor sie aus dem Bildfeld verschwand.

Er kam rasch näher. In den letzten Sekunden sah er viele Details: einen bärtiger Mann, in zerschlissener Kleidung, die ihn an Khakiuniformen erinnerte. Ein halbvollen und auch beschädigten Rucksack, den der Mann unter dem Arm trug, weil offenbar das Tragegeschirr fehlte. In der letzen halben Sekunde sah Ralf das Gesicht und erschrak.

Ralf zog den Jet hoch, um den ersten Bäumen des wieder beginnenden Dschungels nicht zu nahe zu kommen. Simulator oder nicht: er nahm an, daß, wenn er einen Crash machte, das seltsame Schauspiel vorbei war. Die Taste 'B' brachte ihm dann noch kurz die Sicht nach hinten raus, aber das Einzige, was er noch sah, war die schon wieder weit entfernte Gestalt, die dann sofort von dem Rand des Dschungels verdeckt wurde. Ralf hatte den Eindruck, daß der Mann sich umgedreht hatte, aber er konnte es nicht genau sagen.

Die nächsten Minuten mußte Ralf sich voll auf das Fliegen konzentrieren. Die Geschwindigkeit lag nur noch wenig über 100 Knoten, und Ralf rechnete jeden Moment mit der 'Stall'- Warnung. Das Tal stieg immer noch an, und er konnte kaum Geschwindigkeit gewinnen. Zudem wurde die Sicht immer häufiger durch Wolkenschleier verdeckt.

Schweiß brach ihm aus. Er hatte den Mann erkannt, der dort mit einem Ausdruck tiefer Traurigkeit und Hilflosigkeit zu ihm hochgesehen hatte. Hier, in seinem Computer, in diesem Flugsimulator, hatte ihn ein Gespenst aus der Vergangenheit eingeholt. Er atmete, als ob er sich richtig körperlich anstrengen mußte. Dann, der Höhenmesser zeigte 8000 Fuß, fiel der Talboden endlich von ihm weg. Wenig später war er vollständig in der Milchsuppe. Jeden Moment konnte er gegen einen Berg rasen und zerschellen.

Er griff sich Schmierpapier und begann, sich Zeiten, Kurse, und Geschwindigkeiten zu notieren. Ohne elektronische Navigation würden nur einige geometrische Überlegungen ihn wieder an diesen Orte zurückbringen. Und er mußte dorthin zurück.

Langsam gewann er wieder Fahrt und weitere Höhe. Nach einigen Minuten, in 25000 Fuß Höhe, hellte sich der Bildschirm weiter auf, und dann brach er ins Freie. Blauer Himmel. Weiße, wogende Wolkenmeere. Das Triebwerksgeräusch wurde wieder gleichmäßig.

Jochen. Jochen Eysing. Wie lange war es her, daß sie sich zum letzten Male gesehen hatten? Acht Jahre? Jochen hatte, wie auch er, ein Studium absolviert und sogar erfolgreich zu Ende gebracht. Aber es schien, als sei er nie an einer bürgerlichen Existenz interessiert gewesen.

Eine lange Zeit, während des Studiums und in der Militärzeit davor, waren sie viel zusammengewesen, hatten gezecht, über Gott und die Welt geredet und Pläne geschmiedet für das, was sie damals 'das Leben' nannten, ohne schon begriffen zu haben, daß Leben das ist, was einem passiert, während man noch dabei ist, Pläne zu machen, wie man es wohl verbringen sollte.

Jochen hatte danach Gelegenheitsjobs übernommen. Er war ein begeisteter Segler gewesen, und so war es natürlich, daß er gelegentlich seinen Unterhalt damit verdiente, die großen, teuren Segelboote von Leuten, die wesentlich mehr verdienten als er, von einem Ort zum anderen zu überführen. Er hatte sich sogar einen Namen als zuverlässiger Kapitän für solche Aufträge gemacht.

Dann hatten er und Jochen sich immer mehr aus den Augen verloren. Eine Zeitlang schien es, als wollte Jochen sich seßhaft machen, und es gab da irgendwo ein kleines Ingenieurbüro. Dann war er wieder in der Karibik, oder irgendwo in der javanischen Inselwelt. Er, Ralf, holte sich sein Abenteuer abseits seiner relativ regelmäßigen Arbeitszeit in Bücher, Abenteuerspielen, oder auch dem Flugsimulator. Jochen war 'irgendwo da draußen', in der richtigen Welt. Keine Simulation. Wenn er sein Schiff nicht wieder in den Hafen brachte, dann war es für immer aus. Keine Gelegenheit, das Programm neu zu starten. War das zu beneiden? Oder hätte Jochen ihn beneidet? Wie lange hatte Ralf schon nichts mehr von ihm gehört? - Wo sie früher jeden Abend zusammen gesoffen und diskutiert und viele gemeinsame Unternehmungen hinter sich gebracht hatten.

Zu den Gefühlen Sorge und Unruhe, die ihn jetzt bewegten, kam eine Prise Fernweh hinzu - oder Trauer, oder ein Gemisch von beiden, wer konnte das sagen? Vielleicht hätte er Schrecken empfinden sollen, Schrecken ob der absonderlichen Dinge, die sein Computer ihm zeigte, Furcht vor der grenzenlosen Verlorenheit, die aus dem Blick seines Freundes gesprochen hatte.

Nein, er empfand keinen Schrecken, und keine Angst. Im Gegenteil. Er fühlte eine Entschlossenheit, den Dingen auf den Grund zu gehen. Und Unruhe, denn ein Blick auf die Treibstoffanzeige sagte ihm, daß er nicht mehr sehr viel Zeit dazu hatte.

Von Südkurs auf Nordkurs gehen, möglichst ohne seitliche Versetzung, um das Tal wieder zu treffen, war kein Kunststück. In der Theorie. Kunstflug hatte er ja oft genug gemacht.

Er drückte den Knüppel nach vorne, und die weißen Wolken unter ihm wogten nun über das ganze Bild. Der Geschwindigkeitsmesser bewegte sich an den Anschlag - ungefähr Schallgeschwindigkeit, oder dicht darunter. Die Turbinen schrillten weiter hoch, die Maschine begann zu rütteln. Dann zog er den Knüppel an.

Ungefähr an der höchsten Stelle des Loopings, kurz bevor die Wolken wieder von oben ins Bild fielen, machte er eine 180-Grad Rolle, stabilisierte die Maschine und lenkte sie auf Kurs Null. Dann zog er das Gas völlig zurück und hob die Nase noch etwas an, bis die sowieso schon geringe Geschwindigkeit deutlich unter 200 Knoten gefallen war. Er setzte die Klappen auf 40 Grad, und steil ging es herunter. Der Höhenmesser zeigte in diesem Moment 41000 Fuß.

Er war sich ziemlich sicher, daß das, was er gesehen hatte, eine Insel war. Während seines Sturzfluges klickte er kurz alle Frequenzen des VOR-Gerätes durch, aber erwartungsgemäß zeigte sich nirgends eine Reaktion. Auch das ADF war tot. Ab etwa 25000 Fuß war er wieder in den Wolken, und er mußte sich konzentrieren. Falls er nicht über See war, dann konnte es sein, daß er sehr schnell reagieren mußte.

Dann fiel Ralf auf, daß der Flugsimulator ja noch einige Optionen hatte, die nicht nur über die Menüleiste erreichbar waren, sondern auch über die Tastatur. Die Karte zum Beispiel, über die Funktionstaste F3. Was sie wohl zeigte? Wenn die Kartenoption funktionierte, dann konnte er in Erfahrung bringen, ob er über Meer oder Land war.

Sie funktionierte nicht. Es tauchte zwar ein zweites Bild auf, aber es schien genauso ein zweites Fenster zu sein wie das, was man gewöhnlich über die Funktionstaste F2 erreichte. Nun gut - dann hatte er eben drei Sichtfenster. Er mußte es ausprobieren, wenn er wieder Sicht hatte.

Ob die Zoom-Option funktionierte konnte er in dieser Waschküche nicht feststellen. Die "S"-Taste, die normalerweise die Sicht von einem gedachten Begleitflugzeug zeigte, funktionierte jedenfalls nicht, und auch alle anderen Optionen, die in irgendeiner Form eine Sicht von außerhalb des Flugzeuges ermöglichten.

Der Sturzflug aus 42000 Fuß Höhe dauerte nun schon etwa zehn Minuten, und er hatte noch eine Flughöhe von etwa 3000 Fuß. Das Wetter war noch schlechter geworden, und er hörte wieder Regen und den etwas unrunden Lauf der Triebwerke.

Er setzte die Triebwerksleistung auf 72 Prozent, was bei 40-Grad Klappen gerade eben Horizontalflug knapp unter 120 Knoten ermöglichte, und fing die Maschine ab. In 1200 Fuß Höhe, also etwa 360 Meter, hatte er den Horizontalflug erreicht. Und immer noch keine Sicht. Er mußte sich ganz auf den künstlichen Horizont verlassen. Langsam verringerte er die Höhe weiter.

In 400 Fuß Höhe erst verließ er die Wolkendecke. Die horizontale Sicht war derartig schlecht geworden, daß er durchaus nicht außer Gefahr war: immer wieder durchflog er treibende Nebelschwaden, und jede davon konnte plötzlich Felsen enthalten. Außerdem schwankte das Bild unruhig, wie von heftigen Turbulenzen, und seine Steuerkorrekturen waren schwammig, wie immer, wenn man den Jet mit so geringen Geschwindigkeiten flog.

Aber noch war er über dem Meer. Fasziniert beobachtete er die träge, bleierne Dünung des Wassers, die jetzt überall Gischtkronen trug. Er sah sogar treibenden Seetank oder auch Treibholz. Genau konnte er es nicht sagen. Er versuchte, die Regen- und Nebelschwaden vor ihm zu durchdringen. Einige Male verwendete er die Zoom-Option; sie funktionierte tatsächlich - aber eine Waschküche durch ein Fernrohr betrachtet ist eben auch nur eine Waschküche.

Als er seinen Berechnungen nach, die er nebenher immer noch durchführte, die Insel etwa erreicht haben sollte, war immer noch nichts zu sehen. War da vielleicht ein Seitenwind? Ohne Funknavigation oder andere Fixpunkte hatte er keine Möglichkeit, das festzustellen. Er wartete noch einige Minuten und betrachtete die Dünung genau. Gab es eine ausgeprägte Richtung der Wellen? Welches waren denn die vorherrschenden Winde in diesen Breiten? In welchen Breiten spielte die Simulation sich denn überhaupt ab?

Er wurde ungeduldig und betrachtete den Horizont rundum, um einen Schatten oder irgendeinen Hinweis auf die Insel zu finden. Nach einigen Minuten gab er es auf und ging dann aufs Geratewohl auf Westkurs. Wer weiß, wie groß die Abdrift inzwischen war? Er rechnete schon gar nicht mehr mit einem Erfolg. Doch dann zeigten sich links voraus einige Nebelbänke mit graueren Konturen - er hatte die Insel gefunden. Er hätte schon etwas früher nach Westen abbiegen sollen.

Während der Strand näherkam, der inzwischen von einer wütenden Brandung gesäumt war, überlegte er sich, wie er jetzt das Hochtal wiederfinden sollte. Größere Flughöhen waren wohl kaum noch möglich, so tief, wie die Wolken jetzt hingen. Er setzte volle Triebwerksleistung, um trotz der Klappenstellung von 40 Grad noch einigermaßen Ruderwirkung zu haben. Dann überflog er auch schon den Strand.

Es geschah, was er befürchtet hatte: Er erkannte nichts wieder. Er wußte nicht, wie groß die Insel war, noch, welche Form sie hatte oder wo die Berge waren. Es war wohl das beste, nach rechts abzudrehen und der Küstenlinie zu folgen.

Nach einigen Minuten zeigte sich, daß das eine gute Idee gewesen war. Er glaubte, die Stelle zu erkennen, an der er das erste Mal den Strand überflogen hatte. Allerdings waren die Berge jetzt völlig in den Wolken. Es wäre jetzt nicht ratsam, nach links in das Inselinnere abzudrehen - selbst, wenn er an der richtigen Stelle war, würde er den Paß nicht überwinden können.

Er flog eine saubere Rechtswendung mit 270 Grad, um Höhe zu gewinnen. Eine Zeitlang war überhaupt nichts zu sehen, und er mußte sich ganz auf den Kompaß und den künstlichen Horizont verlassen. Dann tauchten zur Linken steile Dschungelhänge auf, und er nahm an, daß er das Tal gefunden hatte. Nach kurzer Zeit folgte er tatsächlich dem Talboden.

Erst als er die Lichtung wieder erreichte, verschwand der letzte Zweifel, daß er vielleicht doch nicht an der richtigen Stelle war. Er glaubte sogar, einige Buschformationen wiederzuerkennen, obwohl die Sicht schlechter war als das erste Mal. Nur war diesmal kein Mensch auf der Lichtung zu sehen.

Er zoomte die Stelle heran, an der seiner Erinnerung nach der Mann gestanden hatte, der seinem Freund so ähnlich sah. Nichts. Eine ausgedehnte Suche war nicht möglich, weil er ja das Flugzeug fliegen mußte. Kaum, daß er die Lichtung wieder verlassen hatte, stand sein Entschluß fest: er würde gleich noch einmal zurückfliegen. Er hatte nicht mehr viel Zeit, wie ihn ein Blick auf den Treibstoffmesser lehrte.

Nach einigen Kilometern, jenseits der Paßhöhe, vollführte er eine halsbrecherische Wendung in dem engen Tal. Kompliziert wurde die Sache dadurch, daß man, wenn man mehr als hundert Meter vom Talboden oder den Hängen entfernt war, überhaupt nichts mehr sah. Es war mehr Zufall als fliegerisches Können, daß er erfolgreich das Tal in Gegenrichtung erneut durchfliegen konnte.

Er sah immer noch keine Menschenseele, aber etwas anderes fesselte für Zehntelsekunden seine Aufmerksamkeit: er meinte, den Rucksack in einem der Bachbette liegen zu sehen, weit talabwärts von der Stelle, wo er den Mann gesehen hatte. Zu schnell war er vorbei, um sich zu vergewissern. Er hatte sogar den Eindruck, daß der Rucksack beschädigt war und ein Teil des Inhaltes daneben verstreut lag.

Als er ein zweites Mal versuchte, im Tal zu wenden, verlor er vorübergehend die Orientierung. Kaum wieder auf Südkurs, da tauchte unvermittelt vor ihm ein Felsengrat aus dem Nebel auf. Er konnte ihn zwar haarscharf ausweichen, mußte dann aber feststellen, daß er in ein anderes Tal eingeflogen war. Er konnte nicht einmal sagen, ob es westlich oder östlich von seinem eigentlichen Ziel war. Und es begann dunkel zu werden.

Mit Mühe wendete er erneut. Reiner Zufall, daß er mit keinem Berg kollidierte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zur Küste zu fliegen und zu versuchen, den richtigen Punkt wiederzufinden.

Dann setzte eines der Triebwerke kurz aus. Ungläubig starrte er auf die Treibstoffanzeige: Eigentlich sollte er noch für wenigstens eine Viertelstunde Sprit haben. Die Triebwerke fingen sich zwar wieder, aber noch ehe er die Küste erreichte, gab es weitere Aussetzer. In den Pausen hörte er den Regen auf der Frontscheibe.

Triebwerksausfälle in der geringen Höhe und bei der bescheidenen Geschwindigkeit sind nicht sehr spektakulär. Ralf sah einige Sekunden die graue Dünung immer näherkommen. Er konnte nichts mehr tun.

Dann wurde der Bildschirm weiß, er sah die bekannten Bomben, die den Systemabsturz des Rechners signalisierten, und hörte das Anlaufen des Diskettenlaufwerkes. Der Rechner initialisierte sich von selbst.

Ralf starrte wie im Traum auf das vertraute Desktop, hörte das monotone Summen der Festplatte zum ersten Male wieder mit Bewußtsein. Die Maus klebte. Er hatte geschwitzt, Angst geschwitzt. Zögernd öffntete er das Kontrollfeld, dann eines der Ikons, sah sich Inhaltsverzeichnisse an.

Der Spuk war vorüber. Der Rechner verhielt sich völlig normal.

Hier Laufwerk C. Da die RAM-Disk. Er öffnete sie. Die RAM-Disk war resetfest, auch diesmal hatte sie den Absturz des Rechners überlebt. Der Flugsimulator war noch da. FS2.PRG und noch weitere sechs Dateien. Er startete den Flugsimulator erneut, wählte den Jet, und als Ausgangsflughafen den Airport bei Washington.

Das Geräusch der Triebwerke hörte sich steril und farblos an. Der Himmel war monoton blau, die Landschaft der übliche alberne Fleckerlteppich, die bekannten Gebäude einfallslose weiße Kästen. Nichts Außergewöhnliches passierte, wohin er den Jet auch lenkte.


Die nächsten Tage vergingen wie im Traum. Er tat seine Arbeit, danach startete er den Flugsimulator, zunächst noch häufig, dann seltener. Dann gar nicht mehr. Er wußte, daß er in der öden, schematisierten Landschaft nicht das finden würde, was er suchte.

Dann begann er, zu vergessen, zu verdrängen, daß er vielleicht für eine sehr extreme Form von Wachträumen anfällig war. Oder daß er in eine Welt gesehen haben könnte, die sich seinem nur technischen Verstand niemals erschließen würde.

Vier Wochen später erhielt er einen Brief. Von seinem alten Freund Jochen Eysing. Das war unüblich, da Jochen von seinen Reisen eigentlich selten geschrieben hatte.

Der Brief war in San Franzisko geschrieben und aufgegeben worden. Jochen erzählte darinnen einiges von Reisen, die er gerade gemacht hatte, und von einem Vorhaben, an dem er sich in nächster Zukunft beteiligen wollte. Eine geologische Expedition, der er sich anschließen wollte. Es ging um geologische Details einer kleinen Karibikinsel, aber er gab keine genaue Information über die Art der geologischen Erscheinungen, die man untersuchen wollte, und die Insel bezeichnete er auch nicht genau. Er würde für den seemännischen Teil verantwortlich sein.

Jochen bezeichnete diese Expedition als 'mal was Anderes', und auch als 'Erholung'. Nur gingen ihm die Vorbereitungen auf die Nerven, da Expeditionsmaterial zusammengestellt und zu einem Hafen an der Ostküste gebracht werden mußte.

Der Brief schloß mit dem Hinweiß, daß er, Jochen, zusammen mit einigen Kisten mit Ausrüstungsgegenständen am nächsten Tage ein Flugzeug zur Ostküste besteigen würde. Es war halt ärgerlich, so Jochen, daß das Flugzeug auf der anderen Seite der San Franzisko Bay starten würde. Nämlich von Oakland International Airport.

Das war das letzte, was Ralf in seinem Leben je von seinem Freund Jochen hörte.


Erstabdruck C'T 1/1989, Seite 280 .. 286
Diese Seite wurde das letzte Mal um 2003-05-11 15:00:00 MESZ modifiziert.

Der Abdruck dieser Geschichte erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Heise-Verlages. Abweichungen zur ursprünglich abgedruckten Fassung sind möglich, aber nicht beabsichtigt und alleine meiner Unkonzentriertheit zuzuschreiben. Einige Textstellen, die in der gedruckten Fassung weggelassen worden sind, sind durch eine andere Schrift hervorgehoben worden.

Späterer (1999-12-11) Einschub: Diese Geschichte erschien vor einigen Jahren in der Anthologie "Computer Stories" des Heise-Verlages. Dadurch gingen die Rechte an dieser Geschichte an mich zurück.


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